Mittwoch, 8. März 2017
Internationaler Frauentag 2017
Heute 8. März internationaler Frauentag. Und Frauensolidarität vor 100 Jahren? Eben fertiggestellt: Meine Video-Dokumentation einer Buchvorstellung und Lesung der Salzburger Historikerin Ingrid Bauer über Frauensolidarität der Zigarrenfabriksarbeiterinnen von Hallein (Österreich) vor 100 Jahren. Heute Nachmittag geht's zur großen Frauendemo. Zu erstreiten gibt's auch nach 100 Jahren Kampf um Gleichberechtigung leider noch genug. Wir sehen uns!
TSCHIKWEIBER HAUMS UNS G'NENNT ... Lesung
TSCHIKWEIBER HAUMS UNS G'NENNT ... – Die Historikerin Ingrid Bauer liest aus ihrem Buch (Auszug)
„'Tschikweiber haums uns g’nennt …'
Die Zigarrenfabriksarbeiterinnen von Hallein
Frauen. Arbeit. Geschichte“
von Ingrid Bauer.
BUCHVORSTELLUNG und LESUNG
am Donnerstag, 23. Februar 2017
im „Geschichtssalon im Beginenhof“ von Gisela Notz
Berlin - Kreuzberg
Das Buch zählt zu den österreichischen Pionierstudien der Oral History und rekonstruiert im Dialog mit einer heute historischen, noch vor dem Ersten Weltkrieg geborenen Arbeiterinnen-Generation ein eindrückliches Stück Frauengeschichte, Sozial- und Alltagsgeschichte, Gewerkschafts- und Industriegeschichte.
In den Blick kommen die selbstbewussten, gewerkschaftlich organisierten, protestbereiten und solidarisch agierenden Zigarrenarbeiterinnen aus dem österreichischen Salinenort Hallein, der nahe der Festspielstadt Salzburg liegt. "Die Zigarrenfabriklerinnen sind berühmt gewesen ...", heißt es dort noch heute. Die Historikerin Ingrid Bauer hat in den 1980er Jahren ausführliche Oral History-Gespräche mit diesem Frauen geführt: Über ihre Erfahrungen in der Kindheit, die alltägliche Routine der Kargheit und wie Arbeiten von klein auf gelernt wurde. Über ihre Rechtlosigkeit "im Dienst", Leben und Überleben in der Provinz und erste Ausbruchsversuche. Über die begehrten, weil gut bezahlten Frauen-Arbeitsplätze in der staatlichen Zigarrenfabrik und die damit verbundene Hoffnung, endlich einmal zu jenen zu gehören, denen es besser geht. Über Arbeitsstolz, Solidarität und andere subversive Versuche, die Belastungen der Akkordarbeit zu unterlaufen.
Es sind starke Geschichte, die in diesem Buch lebendig werden und unter der Oberfläche des regionalen Fallbeispiels Grundsätzliches erzählen: Über Festlegungen und Spielräume, Zwänge und Hoffnungen, Anpassung und Widerstand von Frauen/Arbeiterinnen, deren Lebensgeschichten verwoben sind mit den beiden Weltkriegen und der Zeit – des Hungers und der Trümmer – danach, mit Inflation, Weltwirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit der Zwischenkriegszeit, mit der Herrschaft der Austrofaschisten und Nationalsozialisten.
Der Verlag „Die Buchmacherei“ in Berlin hat das erstmals 1987 erschienene Buch 2015 (2. Auflage 2016) in erweiterter Form neu aufgelegt, weil er der Meinung ist: „Es sind Geschichten, die auch in der Gegenwart, in einer Zeit, in der es neuer Formen von Solidarität, Widerstandsgeist und konstruktiver Einsprüche bedarf, aktuell bleiben.“
FILM
Im Anschluss an die Buchvorstellung wurde der Film „Nicht stillhalten, wenn Unrecht geschieht“ (Uwe Bolius/Robert Angst, 2002) gezeigt. Er ist Agnes Primocic (1905–2007), einer der Halleiner Zigarrenarbeiterinnen – Betriebsrätin und Widerstandskämpferin – gewidmet. Der Film liegt dem Buch auf DVD bei.
BUCH
Verlag Die Buchmacherei, Berlin 2015
ISBN 978-3-00-049940-1, EUR 20,-
Bestellungen: www.diebuchmacherei.de oder im Buchhandel.
VORTRAG
Kontakt zur Autorin: bauer-i@gmx.net
Sonntag, 19. Februar 2017
Pionierstudie der Oral History
Die Zigarrenfabriksarbeiterinnen von Hallein“
von Ingrid Bauer.
Buchvorstellung und Filmvorführung
Donnerstag, 23. Februar 2017 um 19.30 Uhr
Geschichtssalon Beginenhof,
Erkelenzdamm 51/ Erdgeschoss links
10999 Berlin
Eintritt frei
Das Buch zählt zu den österreichischen Pionierstudien der Oral History. In den Blick kommen die selbstbewussten, gewerkschaftlich organisierten, protestbereiten und solidarisch agierenden Zigarrenarbeiterinnen. Sie haben zwei Weltkriege, die Herrschaft der Austrofaschisten und der Nazis erlebt. Die österreichische Historikerin Ingrid Bauer hat mit ihnen ausführliche lebensgeschichtliche Gespräche über Zwänge und Hoffnungen, Anpassung und Widerstand geführt.
Audio-Statement zum Buch
Der Verlag „Die Buchmacherei“ in Berlin hat das erstmals 1987 erschienene Buch 2015 neu aufgelegt, weil er der Meinung ist: „Es sind Geschichten, die auch in der Gegenwart, in einer Zeit, in der es neuer Formen von Solidarität, Widerstandsgeist und konstruktiver Einsprüche bedarf, aktuell bleiben.“
Im Anschluss an die Buchvorstellung wird der Film „Nicht stillhalten, wenn Unrecht geschieht“ gezeigt. Er ist Agnes Primocic (1905 – 2007), einer der Protagonistinnen gewidmet, deren Leben geprägt war von Widerstand und Hoffnung auf eine bessere Welt.
Verlag Die Buchmacherei, Berlin, 2015
ISBN 978-3-00-049940-1, EUR 20,-
Bestellungen: www.diebuchmacherei.de oder im Buchhandel
Mittwoch, 15. Februar 2017
"Liebe Schreiben"
Diese Woche am Kiosk: Der Spiegel (Printausgabe Nr.7 vom 11.2.2017) mit 3-seitigem Artikel aus wissenschaftlicher Sicht über das Forschungs- und Buchprojekt "Liebe schreiben. Paarkorrespondenzen im Kontext des 19. und 20. Jahrhunderts", von Ingrid Bauer und Christa Hämmerle (Hg.).
Dienstag, 14. Februar 2017
Valentinstag, der Tag der Liebenden...
Frisch aus der Druckerpresse ein Buch zur Geschichte der Gefühle: "Liebe schreiben. Paarkorrespondenzen im Kontext des 19. und 20. Jahrhunderts", von Ingrid Bauer und Christa Hämmerle (Hg.) und ihrem Team (die österreichischen Historikerinnen Barbara Asen, Ines Rebhan-Glück und Brigitte Semanek sowie Nina Verheyen von der Uni Köln).
TV-Beitrag heute im ORF2 zum Buch "Liebe schreiben".
Aus dem Klappentext der Publikation: "Im ›Zeitalter der Briefe‹ spielte das Korrespondieren eine bedeutende Rolle, um Liebesbeziehungen anzubahnen, zu vertiefen, eine gemeinsame Zukunft zu entwerfen oder ein Getrenntsein zu überbrücken. Die Beiträge des Bandes nehmen umfangreiche Briefquellen aus unterschiedlichen sozialen Schichten in den Blick und erschließen so auf neue Weise eine Geschichte der Liebe, damit verbundener Geschlechtermodelle und des ›privaten‹ Schreibens in der Moderne. Sie geben Auskunft darüber, wie sich Diskurse, Konventionen sowie soziale und politische Kontexte einer bestimmten historischen Zeit – von der Hochphase der Ersten Frauenbewegung/en über die beiden Weltkriege bis hin zu den Post-1968er Jahren – mit individuellen Erfahrungen und Praxen verschränken."
Die Herausgeberinnen:
Ingrid Bauer forschte und lehrte viele Jahre als Ao. Professorin an der Universität Salzburg und arbeitet nun als freie Historikerin und Autorin in Wien.
Christa Hämmerle ist als Ao. Professorin am Institut für Geschichte der Universität Wien tätig und leitet dort die Sammlung Frauennachlässe.
Sonntag, 28. Juni 2015
48 Stunden Neukölln
Dienstleisterinnen "Rent a Rentna" - Alles außer Sex
48 Stunden Neukölln | 26. - 28. Juni 2015
Heute Lust nochmal durch die fasznierend reichhaltigen Kunstszenerien von 48 Stunden Neukölln zu flanieren? 05 Stunden 02 Minuten 49 Sekunden habt ihr noch Zeit.
Bis 15 Uhr könnt ihr z.B. im Polymedialen Ponyhof (Kienitzer Str. 11) das Serviceangebot "Rent a Rentna" der Agentur für Überlebenskunst buchen. Vier Rentnerinnen sitzen im Schaufenster und warten darauf dass du sie buchst. Alles ist möglich, ausser Sex. Schau vorbei, lass dich überraschen...
Rent a Rentna ist eine künstlerische Intervention, die auf die prekäre Lage von Rentnern, insbesondere auch im Kontext der Künste, hinweist.
http://www.48-stunden-neukoelln.de/de/event/rent-rentner
http://www.48-stunden-neukoelln.de/
"Rent a Rentna" - Dienstleistung Portraitzeichnen
48 Stunden Neukölln | 26. - 28. Juni 2015
Heute Lust nochmal durch die fasznierend reichhaltigen Kunstszenerien von 48 Stunden Neukölln zu flanieren? 05 Stunden 02 Minuten 49 Sekunden habt ihr noch Zeit.
Bis 15 Uhr könnt ihr z.B. im Polymedialen Ponyhof (Kienitzer Str. 11) das Serviceangebot "Rent a Rentna" der Agentur für Überlebenskunst buchen. Vier Rentnerinnen sitzen im Schaufenster und warten darauf dass du sie buchst. Alles ist möglich, ausser Sex. Schau vorbei, lass dich überraschen...
Rent a Rentna ist eine künstlerische Intervention, die auf die prekäre Lage von Rentnern, insbesondere auch im Kontext der Künste, hinweist.
http://www.48-stunden-neukoelln.de/de/event/rent-rentner
http://www.48-stunden-neukoelln.de/
"Rent a Rentna" - Dienstleistung Portraitzeichnen
Freitag, 22. Mai 2015
„Blumenkinder“ im Theater Brandenburg
Foto: bacoo-pix.de
Das Hippie-Musical „Blumenkinder“ hatte am 18. April 2015 Premiere im Theater Brandenburg. Auch wenn mich die Flower-Power in jungen Jahren nur noch in ihren Ausläufern erreichte, mich hat sie doch auch ein Stück weit geprägt. Die Brandenburger Inszenierung war ein guter Anlass für eigene Reflexionen und einen Blick zurück. Schön, dass ich Gelegenheit hatte das gemeinsam mit dem Autor von „Blumenkinder“, Clemens Fuesers, zu tun:
Z.M. Bauer: Herr Fuesers, Sie sind Jahrgang 1955. (Wie) haben Sie die Hippiezeit erlebt?
C. Fuesers: Ich habe mich immer geärgert, dass ich ein paar Jahre zu spät geboren wurde. In der Blüte der Hippiezeit war ich 13 – 15 Jahre. Da durfte ich nicht überall dabei sein. Meine Eltern hätten mich nie allein nach Woodstock oder zum Festival auf die Insel Fehmarn fahren lassen. Zum Glück gab es in meiner Stadt an der holländischen Grenze eine ausgeprägte Hippielandschaft mit vielen Bands, auch vielen Landkommunen im Umfeld. Ich war immer, wo es ging, mittendrin. Die Hippiehauptstadt Europas, Amsterdam, lag quasi vor der Haustür. Oft bin ich hin getrampt oder mit dem Mofa hingefahren, saß dann mit den Blumenkindern am Dam und ließ den Joint kreisen, geschlafen wurde im Vondel Park oder auf einem Hausboot. Und die Nederlands meisjes waren ja auch sehr offen für alles. Es war herrlich.
Z.M. Bauer: Sie sind Autor des Hippie-Musicals „Blumenkinder“, das zurzeit im Rahmen der Bundesgartenschau im Brandenburger Theater zu sehen ist. Verstehen Sie sich auch als eine Art Chronist dieser selbsterlebten Zeit?
C. Fuesers: Es gibt andere Chronisten, die näher dran waren, insbesondere in den USA, wo die Hippiebewegung am stärksten war. In diesem Fall, also in Brandenburg, musste ich die Rolle des Chronisten übernehmen. Denn ich bin hier der einzige Zeitzeuge (abgesehen vom Videokünstler Terry Rudat). Alle Beteiligten sind entweder zu jung, oder aus der DDR bzw. UDSSR.
Z.M. Bauer: Die Flower-Power der Hippiekultur war ein schillernder Mix aus psychedelischer Realitätswahrnehmung und realpolitischem Protest. Aus fernöstlicher Idealisierung und westlicher Autoritätsverweigerung. Aus Konsumkritik und freiem Drogenkonsum und vielem mehr. Wie und warum sollte man diese so vielschichtige Protestkultur Ihrer Meinung nach in ein 120 minütiges Unterhaltungsformat bringen?
C. Fuesers: Wie? Ganz einfach, alle unsere Charaktere verkörpern eine der Richtungen. Da steht politischer Protest neben künstlerischem Ausdruck, neuer Musik und innerer Einkehr. Da bleibt Konkurrenz nicht aus. Musikalisch wird das im Stück in einem Gesangsduell ausgedrückt: „Spirit in the Sky“ contra „Eve of Destruction“. Natürlich kann man die vielschichtigen Entwicklungen und unterschiedlichen Ausrichtungen der Hippiezeit in einem 2stündigen Stück nur anreißen, aber warum sollte es da nicht mit viel Humor zugehen? Die Hippies hatten bei allem politischen Engagement viel Humor und machten lustige Sachen. Höherer Blödsinn war das Motto der Spaßguerilla. Ganz ernst geht das überhaupt nicht, die Musik macht einfach Laune.
Z.M. Bauer: „Blumenkinder“ gastiert bis zum 31. Mai im Theater von Brandenburg und geht später auf Tournee. Inszeniert wurde das Musical von Theatermachern, die aufwuchsen in einem weltanschaulich geteilten Deutschland. Haben die unterschiedlichen Lebensumstände im Team den Blick auf die Ära Flower-Power und damit die Inszenierung geprägt?
C. Fuesers: Absolut. In der Inszenierung erkennt man deutlich Bezüge zum epischen Theater, wie es Brecht in der DDR propagiert hat. Undenkbar bei „Hair“ oder „Jesus Christ Superstar“. Wahrscheinlich eine Reminiszenz, ein Zugeständnis an das hiesige Publikum.
Z.M. Bauer: Ein konstituierendes Element der Woodstock-Generation war die Musik. Das Musiktheaterspektakel „Blumenkinder“ besticht nicht zuletzt durch seine überzeugende Auswahl an Hits der damaligen Zeit und durch seine ausgezeichnete Live-Präsentation durch die Bühnenband unter der Leitung von Dmitiri Pavlov. Welche Rolle haben Sie dabei gespielt?
C. Fuesers: Alle Titel habe ich ausgewählt. Erstens, weil das meine Aufgabe war, und zweitens, weil ich alle Titel zu Hause im Regal stehen habe. Meine Kollegen waren sich einig, dass ich mich mit der Musik jener Zeit am besten auskenne, habe wohl noch den Beat im Blut.
Z.M. Bauer: Peace, Love und Happiness hatten auch Ihr visuelles Erscheinungsbild. Damals Ausdruck einer politischen Haltung, sind heute lange Haare und Outfits im Flowerchild-Look bestenfalls noch Style. Was sollten Ihrer Meinung nach Bühnenbild und Kostüm vermeiden, um nicht belanglos daherzukommen?
C. Fuesers: Bei einem so schmalen Budget für Bühne und Kostüm muss man Abstriche machen. Ich hätte mir auch mehr (am liebsten echte) Hanfpflanzen gewünscht, und ein bisschen mehr „freie Liebe“. Einen Fauxpas konnte ich verhindern; nämlich Krawatten als Stirnbänder. Ein No-Go.
Z.M. Bauer: Batiken, Nähen, Stricken, Sticken... Handgemachtes war ein kritisches Statement der "Anti-Establishment Generation" der 60er gegen eine normierende Massenindustrie. Heute firmiert unter dem Stichwort DiY (Do-it-Yourself) und Bausteln (Basteln & Bauen) in der „Generation Internet“ abermals Handgefertigtes als Gegenentwurf zu einer nunmehr globalisierten Konsumgesellschaft. In Ihrem Stück lernen junge Menschen vom Beispiel der Hippie Großeltern-Generation. Was können junge Besucher von Ihrem Stück lernen?
C. Fuesers: Die Hippies haben sich als erste der Konsumgesellschaft verweigert, ohne die Pioniere gäbe es heute keinen Fair-Trade. Das haben wir von ihnen gelernt. Ebenso bleibende Werte wie Auflehnung gegen Autoritäten, Pazifismus, Gemeinschaftssinn, Mitgefühl, Solidarität. Und überhaupt: die Musik war einfach besser als heute.
Z.M. Bauer: Herr Fuesers, ich danke für dieses Interview.
Na? Neugierig geworden, Flower-Power Veteranen und jugendliche Fans? Ihr habt diese und kommende Woche noch Gelegenheit zu einem Flower-Power Trip ins Theater Brandenburg:
Termine 2015
18. April um 19.30 Uhr (Uraufführung zur Eröffnung der BUGA) Ausverkauft! 24./ 25. April, jeweils 19.30 Uhr 01. / 02. / 15. / 16. / 22. / 23. / 29. / 30. Mai, jeweils 19.30 Uhr und 31. Mai um 15.00 Uhr
Spielort
Brandenburger Theater (Studiobühne), Kanalstraße, 14776 Brandenburg an der Havel
Infos unter
http://www.brandenburger-klostersommer.de/index.php/programm/stuecke/179-blumenkinder
Das Hippie-Musical „Blumenkinder“ hatte am 18. April 2015 Premiere im Theater Brandenburg. Auch wenn mich die Flower-Power in jungen Jahren nur noch in ihren Ausläufern erreichte, mich hat sie doch auch ein Stück weit geprägt. Die Brandenburger Inszenierung war ein guter Anlass für eigene Reflexionen und einen Blick zurück. Schön, dass ich Gelegenheit hatte das gemeinsam mit dem Autor von „Blumenkinder“, Clemens Fuesers, zu tun:
Z.M. Bauer: Herr Fuesers, Sie sind Jahrgang 1955. (Wie) haben Sie die Hippiezeit erlebt?
C. Fuesers: Ich habe mich immer geärgert, dass ich ein paar Jahre zu spät geboren wurde. In der Blüte der Hippiezeit war ich 13 – 15 Jahre. Da durfte ich nicht überall dabei sein. Meine Eltern hätten mich nie allein nach Woodstock oder zum Festival auf die Insel Fehmarn fahren lassen. Zum Glück gab es in meiner Stadt an der holländischen Grenze eine ausgeprägte Hippielandschaft mit vielen Bands, auch vielen Landkommunen im Umfeld. Ich war immer, wo es ging, mittendrin. Die Hippiehauptstadt Europas, Amsterdam, lag quasi vor der Haustür. Oft bin ich hin getrampt oder mit dem Mofa hingefahren, saß dann mit den Blumenkindern am Dam und ließ den Joint kreisen, geschlafen wurde im Vondel Park oder auf einem Hausboot. Und die Nederlands meisjes waren ja auch sehr offen für alles. Es war herrlich.
Z.M. Bauer: Sie sind Autor des Hippie-Musicals „Blumenkinder“, das zurzeit im Rahmen der Bundesgartenschau im Brandenburger Theater zu sehen ist. Verstehen Sie sich auch als eine Art Chronist dieser selbsterlebten Zeit?
C. Fuesers: Es gibt andere Chronisten, die näher dran waren, insbesondere in den USA, wo die Hippiebewegung am stärksten war. In diesem Fall, also in Brandenburg, musste ich die Rolle des Chronisten übernehmen. Denn ich bin hier der einzige Zeitzeuge (abgesehen vom Videokünstler Terry Rudat). Alle Beteiligten sind entweder zu jung, oder aus der DDR bzw. UDSSR.
Z.M. Bauer: Die Flower-Power der Hippiekultur war ein schillernder Mix aus psychedelischer Realitätswahrnehmung und realpolitischem Protest. Aus fernöstlicher Idealisierung und westlicher Autoritätsverweigerung. Aus Konsumkritik und freiem Drogenkonsum und vielem mehr. Wie und warum sollte man diese so vielschichtige Protestkultur Ihrer Meinung nach in ein 120 minütiges Unterhaltungsformat bringen?
C. Fuesers: Wie? Ganz einfach, alle unsere Charaktere verkörpern eine der Richtungen. Da steht politischer Protest neben künstlerischem Ausdruck, neuer Musik und innerer Einkehr. Da bleibt Konkurrenz nicht aus. Musikalisch wird das im Stück in einem Gesangsduell ausgedrückt: „Spirit in the Sky“ contra „Eve of Destruction“. Natürlich kann man die vielschichtigen Entwicklungen und unterschiedlichen Ausrichtungen der Hippiezeit in einem 2stündigen Stück nur anreißen, aber warum sollte es da nicht mit viel Humor zugehen? Die Hippies hatten bei allem politischen Engagement viel Humor und machten lustige Sachen. Höherer Blödsinn war das Motto der Spaßguerilla. Ganz ernst geht das überhaupt nicht, die Musik macht einfach Laune.
Z.M. Bauer: „Blumenkinder“ gastiert bis zum 31. Mai im Theater von Brandenburg und geht später auf Tournee. Inszeniert wurde das Musical von Theatermachern, die aufwuchsen in einem weltanschaulich geteilten Deutschland. Haben die unterschiedlichen Lebensumstände im Team den Blick auf die Ära Flower-Power und damit die Inszenierung geprägt?
C. Fuesers: Absolut. In der Inszenierung erkennt man deutlich Bezüge zum epischen Theater, wie es Brecht in der DDR propagiert hat. Undenkbar bei „Hair“ oder „Jesus Christ Superstar“. Wahrscheinlich eine Reminiszenz, ein Zugeständnis an das hiesige Publikum.
Z.M. Bauer: Ein konstituierendes Element der Woodstock-Generation war die Musik. Das Musiktheaterspektakel „Blumenkinder“ besticht nicht zuletzt durch seine überzeugende Auswahl an Hits der damaligen Zeit und durch seine ausgezeichnete Live-Präsentation durch die Bühnenband unter der Leitung von Dmitiri Pavlov. Welche Rolle haben Sie dabei gespielt?
C. Fuesers: Alle Titel habe ich ausgewählt. Erstens, weil das meine Aufgabe war, und zweitens, weil ich alle Titel zu Hause im Regal stehen habe. Meine Kollegen waren sich einig, dass ich mich mit der Musik jener Zeit am besten auskenne, habe wohl noch den Beat im Blut.
Z.M. Bauer: Peace, Love und Happiness hatten auch Ihr visuelles Erscheinungsbild. Damals Ausdruck einer politischen Haltung, sind heute lange Haare und Outfits im Flowerchild-Look bestenfalls noch Style. Was sollten Ihrer Meinung nach Bühnenbild und Kostüm vermeiden, um nicht belanglos daherzukommen?
C. Fuesers: Bei einem so schmalen Budget für Bühne und Kostüm muss man Abstriche machen. Ich hätte mir auch mehr (am liebsten echte) Hanfpflanzen gewünscht, und ein bisschen mehr „freie Liebe“. Einen Fauxpas konnte ich verhindern; nämlich Krawatten als Stirnbänder. Ein No-Go.
Z.M. Bauer: Batiken, Nähen, Stricken, Sticken... Handgemachtes war ein kritisches Statement der "Anti-Establishment Generation" der 60er gegen eine normierende Massenindustrie. Heute firmiert unter dem Stichwort DiY (Do-it-Yourself) und Bausteln (Basteln & Bauen) in der „Generation Internet“ abermals Handgefertigtes als Gegenentwurf zu einer nunmehr globalisierten Konsumgesellschaft. In Ihrem Stück lernen junge Menschen vom Beispiel der Hippie Großeltern-Generation. Was können junge Besucher von Ihrem Stück lernen?
C. Fuesers: Die Hippies haben sich als erste der Konsumgesellschaft verweigert, ohne die Pioniere gäbe es heute keinen Fair-Trade. Das haben wir von ihnen gelernt. Ebenso bleibende Werte wie Auflehnung gegen Autoritäten, Pazifismus, Gemeinschaftssinn, Mitgefühl, Solidarität. Und überhaupt: die Musik war einfach besser als heute.
Z.M. Bauer: Herr Fuesers, ich danke für dieses Interview.
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Na? Neugierig geworden, Flower-Power Veteranen und jugendliche Fans? Ihr habt diese und kommende Woche noch Gelegenheit zu einem Flower-Power Trip ins Theater Brandenburg:
Termine 2015
18. April um 19.30 Uhr (Uraufführung zur Eröffnung der BUGA) Ausverkauft! 24./ 25. April, jeweils 19.30 Uhr 01. / 02. / 15. / 16. / 22. / 23. / 29. / 30. Mai, jeweils 19.30 Uhr und 31. Mai um 15.00 Uhr
Spielort
Brandenburger Theater (Studiobühne), Kanalstraße, 14776 Brandenburg an der Havel
Infos unter
http://www.brandenburger-klostersommer.de/index.php/programm/stuecke/179-blumenkinder
Sonntag, 21. September 2014
Berliner Liste 2014
Die Kunstmesse "Berliner Liste" hat heute Sonntag, 21. September, noch bis 19 Uhr im Berliner Postbahnhof am Ostbahnhof ihre Pforten geöffnet. Kurator Peter Funken hat es auch diesmal wieder geschafft, qualitativ sehr unterschiedliche künstlerische Ansätze in ein interessantes Spannungsfeld zu bringen. Die Messe schliesst, die Eindrücke bleiben...
Donnerstag, 12. Juni 2014
Konversationskunst - Kunsthaus Hamburg 2013
Produktion: kuecocokue & Zorah TV, 2014
Video-Dokumentation eines Konversationsspiels, das ich mit großem Genuss erlebt und dokumentiert habe. Der Videoschnitt ist eigentlich schon sehr lange fertig. Aus Zeitgründen habe ich das Video aber nicht gepostet. Nun ist es endlich so weit. Empfehle das Video in HD-Qualität und full-Screen anzuschauen.
Nachfolgende Anmerkungen dazu sind von den beiden Konversations-Künstlern Kurd Alsleben und Antje Eske, die zu dem Event im Hamburger Kunsthaus im Herbst 2013 eingeladen hatten:
Die weltweite Vernetzung der Computer hat zu einem Austausch und zur Kontrolle von Botschaften aller Art geführt, was in seiner Quantität die Vorstellungen überschreitet. Social Media-Dienste wie Facebook, Twitter u.a. bieten konfektioniertes Kommunikationsverhalten an.
Im Rahmen der Ausstellung zum 50jährigen Bestehen des Kunsthauses Hamburg, im November 2013, fanden regelmäßig Konversatorien statt, wie sie Alsleben/Eske zusammen mit Freunden seit den 1980er Jahren visàvis und im Netz entwickeln. Das Video zeigt eine offiziöse Gruppe beim Spiel ´Loteries poétiques´. Das bringt poetische Erfahrungen in den Common Sense. Ein Konversationsspiel, das in ähnlicher Weise schon im Salon von Anne-Louise du Maine im Rokoko gespielt wurde.
Die Konversationskunst hat eine lange Tradition: von der antiken »ars sermonis«, den Musenhöfen der italienischen Renaissance sowie der französischen Salonkultur des 17. und 18. Jahrhunderts, eine Bewegung, die die kulturpolitische Vorherrschaft von Ludwig XIV. strittig machte. Konversationelle Elemente setzten sich auch im Surrealismus und Dadaismus des 20. Jahrhunderts fort. Hier im Kunsthaus zieht jedeR ein Los auf dem vier Endreime stehen und lässt sich von diesen Wörtern zu einem Gedicht inspirieren, das in der Gruppe vorgetragen wird. Auf spielerische Weise wechseln die Austauschebenen.
Konversationskunst ist eine Kunst des Austauschens, die sich von der alltäglichen Kommunikation abhebt und nicht auf die Rede beschränkt ist. Medienwechsel öffnet dabei neue Assoziationsräume und erweitert den Horizont des Mitteilbaren. Konversationskunst wächst in einer offiziösen Gruppe aus Bekannten und Fremden. Die Fremden verkörpern die Idee des Konversen, ein wesentlicher Begriffsinhalt von Konversation. "Ich weiß allein nicht weiter" ist, weil ich unter Anderen bin, das Leitmotiv. Erkenntnisse aus dem konversationellen Zusammenhang verbreiten sich nicht gezielt, sondern homöopathisch. In der Konversationskunst werden keine Werke produziert, sondern konversierend lassen sich gemeinsam und spielerisch Erfahrungen sammeln und Ideen finden, also das Wünschen: "Wie wärs denn schön?".
Mehr unter... http://www.konversationskunst.org/index.php/einfuehrung
Freitag, 4. April 2014
Wols im Martin-Gropius-Bau
"Wols Photograph. Der gerettete Blick": Die Ausstellung präsentiert das unbekannte fotografische Werk des berliner Malers und Grafikers Wolfgang Schulze, genannt Wols.
15. März bis 22. Juni 2014
Martin-Gropius-Bau Berlin
Dienstag, 10. Dezember 2013
Konversationskunst (Video)
Was Konversationskunst ist? Neben dem Buch "Social Media_Konversationskunst. Wie wärs denn schön?" (Hg. Kurd Alsleben, Antje Eske, Zorah Mari Bauer) sei hier nun eine erste Impression einer Reihe noch folgender medialer Einblicke in konversationelle Treffen publiziert.
Mein eben fertiggestelltes 30 minütiges Video ist der Auszug eines konversationellen Nachmittags, zu dem die Ars sermonis Künstler Kurd Alsleben und Antje Eske im Sommer dieses Jahres eingeladen hatten. Die Treffen sind so unterschiedlich wie die Anlässe, die Locations und die sich zusammenfindenden Konversanten. Ihnen allen liegt jedoch die Idee der "Ars sermonis" zugrunde:
Claudia Schmölders (*) schildert im Netzkunst Wörterbuch "die Ars Sermonis als ein menschliches Gut, eine zweckfreie Form menschlichen Umgangs. Sie sei ausgezeichnet durch Fröhlichkeit und rücksichtsvollen gegenseitigen Respekt, seine Stillage erfreue {#delectare} und versöhne {#conciliare}. #Schönheit und Angemessenheit oder Schicklichkeit (prepon) werden verglichen - es sei eine #balancierende Haltung."
---
(*) Schmölders, Claudia (1979): Die Kunst des Gesprächs. Texte zur Geschichte der europäischen Konversationstheorie. dtv 6102
Sonntag, 8. Dezember 2013
"Poesie d'amour" - Barbara Frey
Mit Freihand-Kamera aufgnommen und eben fertig geschnitten: "Poesie d'amour", das Demo-Reel eines knisternden Abends im Gainsbourg Berlin. Liebes-Lyrik von Goethe bis Hochhuth, gelesen von der wunderbaren Barbara Frey, begleitet von Frido & seiner Gainsbourg Band (feat. George Kranz).
Mittwoch, 16. Oktober 2013
"Social Media_Konversationskunst"
"Social Media_Konversationskunst. Wie wärs denn schön?"
Buchvorstellung mit Konversationsrunde:
HEUTE!!
Mittwoch, 16. Oktober um 19 Uhr
bei Sautter + Lackmann Fachbuchhandlung
Admiralitätstraße 71/72
20459 Hamburg
"Für viele aus der Generation der Digital Natives ist das Internet gleichbedeutend mit Facebook & Co. Sie sind in den Sozialen Netzwerken aufgewachsen. Dass (Mit)Teilen der Motor sozialer Vernetzung ist, Logo! Das haben sie im Blut. Aufmerksamkeit? I Like! Von der neuen, sozialen Währung hat man sowieso nie genug. Doch macht all das kontaktieren, kommentieren, anstubsen und archivieren unsere Gesellschaft wirklich sozialer? Was ist dran an der Sozialen Revolution? Wie sozial sind die Social Tools eigentlich?" (Auszug aus dem Vorwort von Zorah Mari Bauer).
Das eben erschienene Buch "Social Media_Konversationskunst. Wie wärs denn schön?" wirft - jenseits der Logik von Facebook, Google & Co - einen Blick auf die Potentiale von Social Media und Konversation.
Autoren: Kurd Alsleben (Hg.), Antje Eske (Hg.), Zorah Mari Bauer (Hg.), Yoshiyuki Abe, Stefan Beck, Jochen Engel, Heiko Idensen, Tilo Kremer, Stefanie Körner, Matthias Lehnhardt, Volker Lettkemann, Heidi Salaverria, Claudia Schmölders, Axel Sylvester, Rolf Todesko.
Verlag: kuecocokue, edition Norderstedt, 2013.
Ausstattung: 216 S. mit zahlr. sw. u. farb. Abb., Künstlerkurzbiogr., Reg., 22,5 x 16 cm, Pp
Bestellbar u.a. bei Sautter und Lackmann
Sonntag, 22. September 2013
Berliner Liste 2013
Nur noch HEUTE:
Sonntag 22. September, bis 19h
Kunstmesse Berliner Liste
im Rahmen der Berlin Art Week
in den imposanten Räumlichkeiten von Kraftwerk Berlin
Mein Favourit:
die Sonderschau GELISTET
kuratiert von Peter Funken.
Special Event
Sonntag 22. September, 15–16 Uhr
„ICH STELLE MICH…“ - offenes Gespräch
mit dem Kurator der BERLINER LISTE Dr. Peter Funken
Führungen
14 Uhr & 16 Uhr
Führungen für Blinde und Sehbehinderte
13 Uhr
Dienstag, 3. September 2013
Hilma af Klint
"Hilma af Klint. Eine Pionierin der Abstraktion"
Hamburger Bahnhof (Berlin)
15. Juni – 6. Oktober 2013
Die überwiegend abstrakten Werke der Schwedischen Malerin Hilma af Klint (1862-1944) sind erstmals im Rahmen einer grossen Retrospektive in Deutschland zu sehen.
"Klint starb 1944, doch erst ab 1986 beschäftigten sich mehrere Ausstellungen mit Teilen ihres Werks. Betont wurde dabei stets die enge Verbindung ihrer Malerei zu den spiritistischen Bewegungen der Jahrhundertwende; die Frage, ob sie die erste abstrakte Malerin der Kunstgeschichte sein könnte, wurde nicht einmal gestellt." (EMMA Mai/Juni 2013)
Im Hamburger Bahnhof (Berlin) ist Hilma af Klints faszinierendes Schaffen, mit anregenden Querverweisen zu Beuys und Rudolf Steiner, noch bis 6. Oktober 2013 zu sehen und zu entdecken.
Teletext Art Festival
Plakat Teletext Art Festival 2013
Eben in der U-bahn entdeckt:
Internationales Teletext Art Festival ITAF 2013
15. August - 15.September 2013
Infos online:
Wettbewerb
Infos via TV:
ARD Text ab Seite 850
ORF TELETEXT ab Seite 470
Eben in der U-bahn entdeckt:
Internationales Teletext Art Festival ITAF 2013
15. August - 15.September 2013
Infos online:
Wettbewerb
Infos via TV:
ARD Text ab Seite 850
ORF TELETEXT ab Seite 470
"Wall on Wall" - Berlin
Nazlat Issa (Westbank/Israel) on Berlin Wall
"Wall on Wall" - ist eine Fotoausstellung über Mauern, die weltweit Menschen voneinander trennen (kuratiert von Adrienne Goehler und Neil Burgess).
VERLÄNGERT bis So 10. November 2013
Berliner Mauer, Rückseite der Eastside Gallery
und vis a vis O2-Halle
Mühlenstraße, 12043 Berlin-Friedrichshain
"Wall on Wall" - ist eine Fotoausstellung über Mauern, die weltweit Menschen voneinander trennen (kuratiert von Adrienne Goehler und Neil Burgess).
VERLÄNGERT bis So 10. November 2013
Berliner Mauer, Rückseite der Eastside Gallery
und vis a vis O2-Halle
Mühlenstraße, 12043 Berlin-Friedrichshain
Freitag, 23. August 2013
Donnerstag, 22. August 2013
"Energie im Spiegel der Karikatur"
"Energie im Spiegel der Karikatur" ist eine Ausstellung im EnBW-Showroom Berlin. Es sind augenzwinkernde bis kritische Kommentare im Original (mal nicht gedruckt auf billigem Zeitungs- und Zeitschriftenpapier). Hingucker!
Abgelichtet sind hier die Relikte der Vernissage. Beispiele der ca. 50 ausgestellten Karikaturen gibt es im online-Portal von EnBW.
"Energie im Spiegel der Karikatur"
Ausstellung
22.08. - 31.10.2013
Eintritt frei
EnBW Showroom Berlin
Schiffbauerdamm 1
10117 Berlin
Mittwoch, 7. August 2013
Mona Ardeleanu bei EnBW
Mona Ardeleanu
Funktional anmutend und dies gleich wieder relativierend: Das ist das Spannungsfeld, in dem die Künstlerin Mona Ardeleanu mit malerischen Mitteln textile Skulpturen erschafft.
Durch kunstvollen Faltenwurf werden Körper geformt. Wattierte Stoffteile mit groben Stichen zu Hohlformen zusammengefügt. Verschnürungen schaffen die gewünschte Fasson. Mittels üppiger Drapperien, Rüschenapplikationen und Spitzen sind manche mit barockem Pomp in Szene gesetzt. Andere verzichten auf jeglichen Dekor, sind schlicht. Die Aussenhülle wird von der Künstlerin stets detailreich, fast erzählend malerisch artikuliert. Das Innenleben bleibt geheimnisvoll, verschlossen, magisch.
Vernissagen-Impression
Augenfällig bei fast allen Motiven, die Dessins und ornamentalen Muster, die in Omas Zeiten bzw. andere Geschmackskulturen entführen. Mit akurater Präzision gepinselt, mutet Ardeleanus Malerei an dieser Stelle archivarisch an. Fortan ist mein Blick auch für die schönen sommerlichen Dessins auf der Kleidung der Ausstellungsbesucherinnen sensibilisiert.
(Alt)Meisterlich, wie aus einer anderen Zeit, ist auch der Malstil, mit dem Ardeleanu ihre Skulpturen zu Leben erweckt. Mal meint man ein Wesen zu erkennen, prunkvoll gewandet. An anderer Stelle eher weiche, geometrische Formen. Mit Bändern und Schnüren werden sie zu architektonisch anmutenden Gebilden zusammenknüpft.
Vernissagen-Impression
Auf schattierten, einfarbigen Hintergründen treten die Zeit entrückten "Subjekte" der Mona Ardeleanu betont plastisch hervor. Als schwebten sie in einer von anderen Gesetzmäßigkeiten bestimmten Dimension. Bis Samstag dieser Woche ist die Ausstellung im EnBW Showroom Berlin noch zu sehen.
„Nochmal seitwärts fliegen“
Einzelausstellung Mona Ardeleanu
Kooperationsveranstaltung der
Kunststiftung Baden-Württemberg
mit der EnBW Energie Baden-Württemberg AG
21. Juni bis 10. August 2013
Mo bis Fr 11-19 Uhr, Sa 11-16 Uhr
EnBW Showroom Berlin
Schiffbauerdamm 1
10117 Berlin
Funktional anmutend und dies gleich wieder relativierend: Das ist das Spannungsfeld, in dem die Künstlerin Mona Ardeleanu mit malerischen Mitteln textile Skulpturen erschafft.
Durch kunstvollen Faltenwurf werden Körper geformt. Wattierte Stoffteile mit groben Stichen zu Hohlformen zusammengefügt. Verschnürungen schaffen die gewünschte Fasson. Mittels üppiger Drapperien, Rüschenapplikationen und Spitzen sind manche mit barockem Pomp in Szene gesetzt. Andere verzichten auf jeglichen Dekor, sind schlicht. Die Aussenhülle wird von der Künstlerin stets detailreich, fast erzählend malerisch artikuliert. Das Innenleben bleibt geheimnisvoll, verschlossen, magisch.
Vernissagen-Impression
Augenfällig bei fast allen Motiven, die Dessins und ornamentalen Muster, die in Omas Zeiten bzw. andere Geschmackskulturen entführen. Mit akurater Präzision gepinselt, mutet Ardeleanus Malerei an dieser Stelle archivarisch an. Fortan ist mein Blick auch für die schönen sommerlichen Dessins auf der Kleidung der Ausstellungsbesucherinnen sensibilisiert.
(Alt)Meisterlich, wie aus einer anderen Zeit, ist auch der Malstil, mit dem Ardeleanu ihre Skulpturen zu Leben erweckt. Mal meint man ein Wesen zu erkennen, prunkvoll gewandet. An anderer Stelle eher weiche, geometrische Formen. Mit Bändern und Schnüren werden sie zu architektonisch anmutenden Gebilden zusammenknüpft.
Vernissagen-Impression
Auf schattierten, einfarbigen Hintergründen treten die Zeit entrückten "Subjekte" der Mona Ardeleanu betont plastisch hervor. Als schwebten sie in einer von anderen Gesetzmäßigkeiten bestimmten Dimension. Bis Samstag dieser Woche ist die Ausstellung im EnBW Showroom Berlin noch zu sehen.
„Nochmal seitwärts fliegen“
Einzelausstellung Mona Ardeleanu
Kooperationsveranstaltung der
Kunststiftung Baden-Württemberg
mit der EnBW Energie Baden-Württemberg AG
21. Juni bis 10. August 2013
Mo bis Fr 11-19 Uhr, Sa 11-16 Uhr
EnBW Showroom Berlin
Schiffbauerdamm 1
10117 Berlin
Dienstag, 6. August 2013
Rebecca Raue | Galerie Schultz
Vernissagen Impression
"The body became space"
Rebecca Raue
Ausstellung
6. Juli - 31. August 2013
Galerie Schultz Contemporary
Mommsenstraße 34
10629 Berlin
"The body became space"
Rebecca Raue
Ausstellung
6. Juli - 31. August 2013
Galerie Schultz Contemporary
Mommsenstraße 34
10629 Berlin
Kim Sang-Yeon | Galerie Schultz
"Disentanglement"
Kim Sang-Yeon
Ausstellung
6. Juli - 31. August 2013
Galerie Michael Schultz
Mommsenstraße 34
10629 Berlin
Woeske Gallery Berlin
"Viele kriegen um das Ei und lassen die Henne fliegen" (Feng Lu, Ausschnitt aus der Arbeit)
Grand Opening der Woeske Gallery Berlin im Juni 2013 mit einer kuratierten Gruppenausstellung junger Kunst.
Noch zu sehen in der
Woeske Gallery Berlin
Di-Fr 11 - 19 Uhr
Sa 11 - 14 Uhr
Mommsenstr. 35
10629 Berlin
Sonntag, 14. Juli 2013
UdK Berlin - Rundgang 2013
Infostand Berlin Career College
Yuni Kim: „verschwundene Vertraute, gebliebene Fremde und Ich“ (2011 – 2013)
Yuni Kim: „verschwundene Vertraute, gebliebene Fremde und Ich“ (2011 – 2013)
Henrike Alsleben: „- mixed media –„
Franziska Nestler: „Brot aus dem Müll“
Atmo (Besen der Klasse Prof. Zipp)
Atmo (Kunst oder nicht?)
Francesco Petruccelli
Atmo (richtungsweisend)
Johannes Denda
Yuni Kim: „verschwundene Vertraute, gebliebene Fremde und Ich“ (2011 – 2013)
Yuni Kim: „verschwundene Vertraute, gebliebene Fremde und Ich“ (2011 – 2013)
Henrike Alsleben: „- mixed media –„
Franziska Nestler: „Brot aus dem Müll“
Atmo (Besen der Klasse Prof. Zipp)
Atmo (Kunst oder nicht?)
Francesco Petruccelli
Atmo (richtungsweisend)
Johannes Denda
Dienstag, 11. Juni 2013
"Der Gang der Dinge"
"History Anchor" (Thomas Meier )
Telefone im Stile der 70er Jahre stellen eine Verbindung her zwischen drinnen und draussen, früher und jetzt. Die Soundarbeit "History Anchor" des Künstlers Thomas Meier ist Teil der permanenten Klanginstallation "Der Gang der Dinge", die seit Ende Mai in den Räumlichkeiten des Berlin Career College an der Universität der Künste erfahren werden kann. Die Arbeiten von Studierenden des Masterstudienganges "Sound Studies" reflektieren die räumlichen Gegebenheiten sowie die Geschichte des Ortes.
"Das Innere der Masse" (Kanari Shirao)
Zwischen Skulptur und Musikinstrument mutet die Arbeit "Das Innere der Masse" des Soundkünstlers Kanari Shirao an. Kreuz und quer verbundene Holzbrettchen schaffen einen labyrinthischen Hohlraum, der anmutet wie ein artifiziell dekonstruiertes Xylophon. Die Besucher versenken darin bereit gelegte Holzkugeln. Klack. Klack. Klack. Von Hindernis zu Hindernis suchen die sich ihren Weg nach unten. Das warme Geräusch von Holz auf Holz zieht in den Bann. Gerne beginnt man das Spiel wieder von vorn - allein, zu zweit, zu dritt...
"Der Gang der Dinge"
Klanginstallation
Leitung Prof. Hans Peter Kuhn
Berlin Career College
Bundesallee 1 - 12, Berlin-Wilmersdorf
Freitag, 24. Mai 2013
"Korean Contemporary"
Urethan auf Papier (Shin Hoyoon)
"Korean Contemporary"
Galerie Michael Schultz
24. Mai - 29. Juni 2013
Mommsenstraße 34
10629 Berlin
Mittwoch, 22. Mai 2013
EnBW: Köpfe dieser Zeit"
Johannes Lauer mit Ensemble
"Köpfe dieser Zeit"
"Die Energie junger Talente fördern -
die Kunststiftung Baden-Württemberg"
EnBW Hauptstadtrepräsentanz
am 21. Mai 2013
Sonntag, 7. April 2013
"Von Beckmann bis Warhol"
Kuppel, Gropiusbau Berlin
"Von Beckmann bis Warhol.
Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts"
Die Sammlung Bayer
im Martin-Gropius-Bau Berlin
22. März bis 09. Juni 2013
Sonntag, 24. März 2013
"Nothing to declare?"
"Third Text", Kunstmagazin
"Nothing to declare?
Weltkarten der Kunst nach '89"
01 02 bis 24 03 2013
Akademie der Künste Berlin
Pariser Platz 4
10117 Berlin
Donnerstag, 28. Februar 2013
"< interferenz_en 013 >"
Olafur Eliasson "I grew up in solitude and silence", 1991. Impression von der Ausstellungseröffnung
"< interferenz_en 013 >" ist der Titel einer Ausstellung, die heute im berliner Showroom des Energieversorgers EnBW eröffnet wurde. Die Künstlerin Marisa Maza hat die Ausstellung mitkonzipiert. Zu sehen sind Arbeiten, die aus dem Schaffen des "Institut für Raumexperimente" hervorgegangen sind, ein zeitlich begrenztes Satellitenprogramm an der Hochschule der Künste Berlin, unter dem Künstler Olafur Eliasson.
Wie Eliassons eigener Kunst, liegt auch den Exponaten seiner Studenten der Ansatz zugrunde, "räumliche Praktiken und Fragestellungen in der Bildenden Kunst und deren Vernetzung mit der Architektur sowie deren Bezug zu Human- Naturwissenschaften" in den Fokus zu rücken. (Vgl. Stipendienausschreibung)
Bei "expansion retraction" (Malte Bartsch/Markus Hoffmann, 2013) ist es die Ausdehnung von erhitztem Wasser, die zwei 1x1 Meter grosse und 5mm dicke plane Stahlplatten in eine kissenähnliche Skulptur transformiert und die Zurücknahme durch Umkehr dieses Prozesses.
Malte Bartsch / Markus Hoffmann "expansion retraction", 2013, Ausschnitt aus der Arbeit. Impression von der Ausstellungseröffnung
Bei Andreas Greiners und Fabian Knechts "Entladung" (2012/13) sind es meterhohe Stichflammen einer Explosion inmitten eines ganz alltäglichen Blicks über die Dächerlandschaft von Berlin-Mitte hinweg, die verstören, faszinieren, auf jeden Fall aus einem betrachtenden einen fragenden Rezipienten machen.
Euan Williams' Fotoarbeiten "Collapse | From S-Bahn Friedrichstr. to this wall | 08.02.2013" verdichtet eine Videoaufnahme des kurzen Weges von der S-Bahn Station bis zur Ausstellungswand, an der die Arbeit hängt. Das Resultat sind sechs lang belichtete Fotos, die den Raum zwischen Ausgangs- und Endpunkt über gängige raumbeschreibende Kategorien wie Architektur, Verkehr, Social Life... hinweg auf eine undefinierbare Farb- und Lichtstruktur hin komprimieren. Nur noch vereinzelt durchschimmernde Schriftzüge oder Relikte wie Straßenlaternen verweisen auf den ursprünglichen Aggregatzustand Raum.
Weitere Künstler der feinsinnigen Ausstellung sind Leon Eixenberger, Hans-Henning Korb, Ivana Franke, Sophia Pompery, Nina Schuiki und Helen Zeru.
EnBW Showroom Berlin
Schiffbauerdamm 1
10117 Berlin
Mo-Fr von 12-19 Uhr
Sa von 11-16 Uhr
Dienstag, 26. Februar 2013
Eva Erbacher - Malerei
Impression von der Ausstellungseröffnung
Eva Erbacher - Malerei
in der Ausstellung
"velivoli - die kunst abzuheben"
Galerie Galerie ROOT am Savignyplatz
Carmerstraße 11
10623 Berlin
Ausschnitt aus der Arbeit. Impression von der Ausstellungseröffnung
Ausstellung
15 02 – 10 03 2013
Öffnungszeiten
Di - Sa 14 - 19 Uhr
Finissage
So 10 03 von 12 - 17 Uhr
Dienstag, 12. Februar 2013
"Design Engaging the City"
"WerkStadt Vienna. Design Engaging the City" - Ausgefallene Materialien und experimentelle Designkonzepte treffen auf reichhaltige Wiener Handwerkstradition.
Der Output: interessante Designprodukte und darüberhinaus Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch über die Sparten hinweg.
eine Ausstellung der Vienna Design Week
in Kooperation mit dem MAK
im Museum für angewandte Kunst Wien
12 12 12 - 17 03 13
Montag, 11. Februar 2013
Dan Flavin - "Lights"
Dan Flavin "Lights"
Ausstellung im MuMoK
Museum für moderne Kunst Wien
nur noch bis 3.2.2013
sehr sehenswert!
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